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Seit Mai beschäftigten sich die Kinder der ersten Klasse mit dem Thema „Wiese“. Die kleinen Forscher haben einiges über Wiesenpflanzen und Wiesentiere erfahren. Frau Schirutschke vom LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.) bereicherte und vertiefte das Wissen mit einer Lehrwanderung, während derer die Kinder anschaulich und praktisch weitere Einblicke in das spannende, bunte und artenreiche Leben auf der Wiese nahmen. Ausgestattet mit Becherlupe und Farbpalette, erforschten die wissenshungrigen Erstklässler allerlei Pflanzen und Getier.
Am Freitag, den 18.06.2021, war es dann soweit: Mit Hilfe engagierter Eltern baute die Klasse eine Wildbienen-WG. Ein herzliches Dankeschön an Herrn Spross und Frau Schirutschke sowie alle fleißigen Helfer für die Planung und Organisation.
Nach einer Einführung, bei der die Kinder viele interessante Details über Wildbienen hörten und die Wichtigkeit von Insektenhotels verstehen lernten, ging es an verschiedenen Stationen an die Arbeit.
So schnitten die Buben und Mädchen Schilfstängel zurecht, die sie zusammengebunden in Dosen abfüllten und die den Wildbienen zur Aufzucht ihres Nachwuchses dienen.
An einer anderen Station durften alle Mutigen mit einem Akkubohrer Löcher in Hölzer bohren (pro Holzteil ca. 20 Löcher). Diese Löcher erfüllen einen ähnlichen Dienst wie die Schilfstängel. Die Eltern zeigten den Kindern genau, wie man mit einem Akkubohrer umgeht und worauf man achten sollte, um sich und andere nicht zu verletzen. Viele Kinder, die zum ersten Mal gebohrt hatten, waren mächtig stolz auf ihre Leistung.
An der nächsten Station war auf einem Tablet ein wunderbares Frühstück mit lauter leckeren Sachen angerichtet. Marmelade, Honig, Butter, Semmel, … Gemeinsam wurde überlegt, was alles wegfallen würde, wenn es keine Bienen gäbe. Die Kinder staunten nicht schlecht, als nur noch eine weiße Semmel, eine Schale mit reinen Haferflocken und etwas Milch übrigblieben. Anhand von Bildern und einer „Bienenpuppe“ sahen die Kinder zudem, wie die Bestäubung funktioniert. Außerdem durften alle durch ein Mikroskop eine Wildbiene ganz genau anschauen.
An der vierten Station standen schließlich riesige Holzpaletten, Stroh, Heu, Holzspäne, Kiefernzapfen und große Eimer mit Naturlehm bereit. Herr Spross zeigte, wie man mit Hilfe von Erde, Sand und Wasser Naturlehm herstellt und dann mit Stroh etwas anreichert. Die Kinder hatten riesigen Spaß, mit ihren bloßen Händen das Ganze zu durchmengen. Dann wurde eine Palette mit Stroh und Heu befüllt, eine weitere Palette darüber gelagert und die entstandenen Zwischenräume mit den Schilfstängeln, Hölzern und Steinen (mit Löchern) bestückt und mit Lehm befestigt. So entstand ein Stockwerk nach dem anderen.
Zum Schluss wurde ein Dach aufgesetzt und mit heimischen Stauden bepflanzt.
Alle Kinder waren am Ende des Schultages hellauf begeistert und mächtig stolz auf die nun entstandene Wildbienen-Unterkunft. „Das war der schönste Schultag!“, lautete die Bemerkung eines Kindes bei der Abschlussrunde, die mit einem Applaus und einem kleinen Geschenk an „die großen Helfer“ endete.
Beim „Stellwerk Zukunft“ am Oberdorfer Bahnhof waren die Erstklässler dann ebenfalls mit einem Infostand vertreten, an dem sie über ihr Projekt informierten, zeigten, wie man Löcher bohrt und Führungen zum Wildbienenhaus anboten. Landrätin Indra Baier-Müller, Bürgermeister Eckhard Harscher und Rektorin Kristina Wucher waren sich einig: So gelingt nachhaltiger und zukunftsweisender Unterricht.
Die Wildbienen-WG kann auf der Grünfläche des Schulgeländes jederzeit (außerhalb des Unterrichts) bewundert werden.